Zeitungsartikel: Stuttgarter Zeitung von Georg Friedel
Die Minibibliothek am Straßenrand
Feuerbach Der Bezirksbeirat bewilligt aus seinem Budget 5157 Euro, um einen öffentlichen Bücherschrank anzuschaffen.
Öffentliche Bücherschränke liegen im Trend. Das Prinzip dieser Ausleihstellen ist einfach: Wer mag, kann sich ein Buch herausnehmen oder auch eines hineinstellen. Die Regale werden also ständig mit neuen Schmökern bestückt ganz egal, ob es sich dabei um gebundene Romane oder Taschenbücher handelt.
Nun will auch der Bezirksbeirat Feuerbach ein solches Projekt auf den Weg bringen und die Bürger so zum Lesen animieren. Grünen-Bezirksbeirat Christian Musse brachte in der vergangenen Sitzung einen entsprechenden Antrag ein. „Durch das Prinzip des Gebens und nehmens stärken inzwischen sind sie vielerorts zu finden öffentliche Bücherschränke das lokale Miteinander und wirken identitätsstiftend für einen Stadtbezirk“, beschreibt er die Vorteile dieser rund um die Uhr geöffneten Mini-Büchereien. Sie sollen allerdings nicht die kommunalen Bibliotheken ersetzen, sondern ergänzen: „Sie sind als Zusatzangebot gedacht“, so Musse. Er beantragte, einen Bücherschrank mit Stahlhülle, Acrylglasscheiben und einem Betonfundament anzuschaffen. Eine Firma aus Köln bietet solche Exemplare fix und fertig an. Der Vorteil zu einer Büchertelefonzelle sei, dass 1m besagten Schrank mehr als doppelt so viele Bücher Platz finden: „Das ist platzsparender“, erklärt Musse. ZUdern sei dieses Stadtmöbel ziemlich vandalismussicher: „Der öffentliche Bücherschrank hat selbstverschließbare Fenster“, erklärt „Musse. Der Bezirksbeirat fand die Idee gut und bewilligte einstimmig 5157 Euro für die Anschaffung. Nun muss nur noch ein geeigneter Platz gefunden werden: „Mein Favorit wäre der Platz beim Hirschbrunnen“, schlägt Musse vor. Der Bürgerverein Feuerbach, der eventuell auch die Patenschaft für das Projekt übernehme, plädiere dagegen eher für den Bereich vor der Volksbank an der Stuttgarter Straße.
Weitere Vorschläge sollen nun gesammelt werden: „In der kommenden Sitzung des Bezirksbeirats soll dann über die Standortfrage entschieden werden.“ Für Musse ist allerdings klar, dass der Bücherschrank an einer belebten Stelle stehen sollte: „Eigentlich kommt da nur die Stuttgarter Straße in Frage.“
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