Klimafolgen-Anpassung in Stuttgart-Süd

Am 12.07.2022 brachte unsere Fraktion den folgenden Antrag in den Bezirksbeirat Stuttgart-Süd ein:

Wir bitten die Stadtverwaltung, den Bezirksbeirat Stuttgart-Süd zu den bereits erfolgten sowie den geplanten Maßnahmen zur Klimafolgen-Anpassung im Stadtbezirk zu informieren.

Von Bedeutung sind hier für die Stadt Stuttgart unserer Ansicht nach insbesondere folgende Themen:

  • Risikoabschätzung von und Schutz vor Überflutungen bei Extremwetterereignissen in den Regen-Sammlungsgebieten von Nesenbach, Zwickenklinge und Heidenbachklinge sowie Dornhaldenklinge und Wernhalde
  • Maßnahmen zum Hochwasserschutz in Stuttgart-Süd
  • Schutzmaßnahmen gegen Hitze und Austrocknung in Stuttgart-Süd
  • Maßnahmen zur Verbesserung des Mikroklimas in Innenstadt-Bereichen und auf Plätzen in Stuttgart-Süd
  • Programme und sonstige Möglichkeiten, mit denen sich Bürger:innen und insbesondere Haus- und Grundstücksbesitzer:innen aus Stuttgart-Süd an der Klimafolgen-Anpassungen beteiligen können

Begründung:

Es ist unzweifelhaft, dass wir nicht mehr von einer künftigen Erderwärmung sprechen, sondern mitten im Klimawandel stecken. Die durchschnittliche Temperatur hat sich laut wissenschaftlichem Konsens bereits weltweit um rund 1,2 Grad erhöht, Extremwetterereignisse nehmen zu, weltweit aber auch bei uns in Stuttgart. 

Gerade der Stuttgarter Süden ist mit seiner Tallage sowie mit seinen dicht besiedelten und stark versiegelten Wohnquartieren den Folgen von Extremniederschlägen und Hitze ausgesetzt. Beliebte Orte wie der Marienplatz oder der Erwin-Schöttle-Platz sind an vielen Sommertagen tagsüber kaum nutzbar, wie etwa Marktbeschicker:innen berichten. Die Tallage sowie die verschiedenen Bäche, Klingen und Tobel rings um Stuttgart-Süd können bei Extremniederschlägen schnell überfluten. 

Eine Anpassung an die Risiken und Folgen der Erderwärmung erscheint uns deshalb dringend geboten. Allerdings findet dieses Thema im öffentlichen Diskurs wenig statt, die letzten Vorkehrungen z.B. zum Hochwasserschutz fanden bereits vor vielen Jahren statt. Es ist kaum bekannt, welche Maßnahmen für einen angepassten und zukunftssicheren Hochwasserschutz, eine nachhaltige Entsiegelung und bessere Beschattung die Stadtverwaltung in den letzten Jahren unternommen hat und zukünftig plant und wie sich Bürgerinnen und Bürger sowie insbesondere Menschen mit Immobilienbesitz aktiv daran beteiligen können. Mit unserem Antrag wollen wir das Thema für den gesamten Stadtbezirk verstärkt auf die Agenda setzen und in unseren Stadtvierteln ein höheres Bewusstsein für die notwendigen Maßnahmen fördern. 

Ergebnis

Der Antrag wurde am 12.07. auf die Sitzung am 26.07. vertagt und dann einstimmig vom Bezirksbeirat beschlossen.

Wir warten nun gespannt auf den Bericht durch das Umweltamt und die Stabsstelle für Klimaschutz und nachhaltig Mobilität, die dem Oberbürgermeister direkt unterstellt ist. Denn wir sind der Meinung, dass wir in diesem Bereich keine Zeit verlieren dürfen – eine Anpassung an die heute schon sichtbaren Folgen des Klimawandels ist enorm wichtig. Ebenso wichtig wie die notwendigen Maßnahmen, um den Klimawandel durch eine drastische CO2 Reduktion sowie eine schnelle Energie- und Mobilitätswende zumindest zu abzubremsen. Das beginnt eben auch direkt bei uns, in unseren Häusern und Wohnungen sowie „vor unserer Haustüre“ – im Stuttgarter-Süden.

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