Auch wenn in Stuttgart bis heute noch zu viel Individualverkehr unterwegs ist, steigt seit den letzten Jahren der Anteil der nachhaltigen Mobilität vor allem durch den Radverkehr und die Nutzung des Nahverkehrs an. Auch historisch hat sich Stuttgart schon immer durch einen relativ hohen Fußgängeranteil um die 20% ausgezeichnet. Dies liegt zum einen an den kurzen Wegen in der Innenstadt und den vielen kleinen Zentren in den Bezirken, aber vor allem an den Stäffelen, die rundum in der Stadt sichtbar sind und in den Hanglagen die schnellste Alternative darstellen, um schnell von A nach B zu kommen. Jede Stuttgarterin und jeder Stuttgarter liebt seine Stäffele und nicht nur deshalb hat die Stadt bereits vor Jahren ein Programm aufgesetzt, damit die Stäffele in einem guten Zustand erhalten bleiben.
Auch die Fußgängerförderung nimmt in Stuttgart langsam Fahrt auf. Im Süden wurden vor zwei Jahren Fußgänger-Checks durchgeführt und im letzten Doppelhaushalt wurden Mittel bereit gestellt und Stellen geschaffen, um das neu erstellte Fußwegekonzept umzusetzen. Wir freuen uns über die Förderung und wünschen uns eine zeitnahe Umsetzung der angedachten Haupt- und Flanierrouten im Süden. Ein Punkt blieb jedoch im Fußgängerkonzept bisher unbeachtet und wir fragen uns, ob nicht auch weitere Fußgän-gerpotentiale durch neue Stäffele gehoben werden können. Gerade an den steilen Passagen im Süden gibt es viele Stellen, wo Fußgänger bisher noch große Umwege in Kauf nehmen müssen. Baurechtlich sind allerdings einige Passagen für mögliche Stäffele freigehalten worden. Durch die bauliche Aufwertung auf der neuen Weinsteige, wo aktuell die Rad- und Fußwegeverbindung verbessert wird, bietet sich auch die Gelegenheit, neue Querverbindungen ins Tal zum Marienplatz zu verbessern. So wurde beispielsweise eine Staffel vom Pfaffenweg zum Römerweg geplant, aber nie fertig gestellt. Dasselbe gilt für Lehen, Krapf und Rebmannstrasse. Auch erscheint eine Querverbindung von Altenbergstrasse/Zellerstrasse zum zukünftigen Panoramabereich Neue Weinsteige sinnvoll.
Wir haben deshalb beantragt:
- Die bauliche Umsetzbarkeit der drei genannten Staffeln wird geprüft. (Anlage)
- Die Verwaltung bewertet, welcher Aufwand notwendig wäre, um die beiden Staffeln umzusetzen.
- Sieht die Verwaltung über die beiden genannten Staffeln hinaus weitere Hangverbindungen, die die bestehenden Fußwegeverbindungen und geplanten Haupt- und Flanierrouten sinnvoll ergänzen würden?
Der Antrag wurde am 27.11.2018 im Bezirksbeirat Stuttgart-Süd angenommen.
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