Bündnis 90/Die Grünen im Stuttgarter Westen setzen sich für eine Verbesserung des Radverkehrs zwischen S-West und Botnang ein

Das Tiefbauamt hat dem Bezirksbeirat West die Planungen für eine neue Verkehrsführung am Botnanger Sattel vorgestellt. Diese sehen unter anderem eine zusätzliche Spur für den Autoverkehr vor. Bündnis 90/Die Grünen im Bezirksbeirat West fordern eine Korrektur der Planungen und mehr Sicherheit für den Radverkehr.

Der Bezirksbeirat West wurde am 6. April 2020 über Pläne der Stadtverwaltung für eine Veränderung der Verkehrsführung am Botnanger Sattel informiert. Diese sehen unter anderem die Einrichtung einer neuen Linksabbiegespur vor. Um dafür Platz zu schaffen, soll der bisher bestehende Radschutzstreifen weichen. Der Radverkehr soll sich zukünftig eine Fahrspur mit dem ÖPNV teilen.

Durch die vorliegenden Planungen wird nach Ansicht von Bündnis 90/Die Grünen im Bezirksbeirat West die Situation für den Radverkehr verschlechtert. Hält ein Bus an der stadtauswärts gelegenen Haltestelle, wird der Radverkehr blockiert, da er die gleiche Spur benutzt. Ähnliches geschieht bereits in der Fritz-Elsass-Straße an der Bushaltestelle Rotebühlplatz. Die Situation wird noch verschärft durch die Tatsache, dass der fragliche Abschnitt vermutlich Teil der Radschnellverbindung Stuttgart – Leonberg wird. Dadurch wird sich das Radverkehrsaufkommen an dieser Kreuzung in den kommenden Jahren noch erhöhen. Bündnis 90/Die Grünen hatten bereits Anfang 2019 einen Antrag im Bezirksbeirat West gestellt, in dem sie eine Verbesserung der Situation für den Radverkehr am Botnanger Sattel forderten.

Anlass für die neuen Planungen sei unter anderem gewesen, dass Fahrzeuge auf der Botnanger Straße in Fahrtrichtung Botnang den bestehenden Radfahrstreifen überfahren, um an linksabbiegenden Fahrzeugen vorbei zu fahren. Anstatt den Radverkehr zu schützen – beispielsweise durch eine Protected Bike Lane – soll nun das bisherige Verhalten der Autofahrer*innen legalisiert werden. Ganz nebenbei wird damit die Leistungsfähigkeit der Kreuzung für den Autoverkehr erhöht.

Dies steht in scharfem Kontrast zur Beschlusslage des Gemeinderates. Demnach soll der Anteil des Radverkehrs am Modal Split bis zum Jahr 2030 auf 25 % gesteigert werden. Das soll zu Lasten des Autoverkehrs geschehen, dessen Anteil bis dahin auf 25 % gesunken sein soll. Jede Änderung der Verkehrsführung muss solche politischen Beschlüsse und Ziele widerspiegeln. Daher haben Bündnis 90/Die Grünen im Bezirksbeirat West Nachbesserungen gefordert und werden den Planungen in ihrer aktuellen Form nicht zustimmen, betont der Sprecher der grünen Bezirksbeiratsfraktion, Dr. Sebastian Karl.

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