Neue Mobilität für die Stadt

Mobilität
Stadtbahn U 3

Eine bewegende Stadt

Immer mehr Städte und Metropolen in Europa wandeln sich und nehmen wie Stuttgart Abschied von der autogerechten Stadt. Klimabewusstsein und der Wunsch nach sauberer Luft und mehr Lebensqualität haben diesen Wandel vorangetrieben. Wir Grünen setzen uns seit Jahren für nachhaltige Mobilität ein. In der Mobilität von Morgen wird zu Fuß gehen und Radfahren im Nahbereich alltäglich sein. Busse und Bahnen verbinden Stadt und Region optimal. Das Auto wird dort eingesetzt, wo es seine Stärken hat oder es keine sinnvollen Alternativen gibt.


Mobil ohne eigenes Auto

Der öffentliche Verkehr in Stuttgart ist eine Erfolgsgeschichte. Jährlich meldet der VVS Rekorde bei Fahrgastzahlen und Fahrgastzuwächsen. Mit der längst überfälligen Tarifreform 2019 wurde das gesamte Stadtgebiet zu einer Tarifzone zusammengefasst. Gleichzeitig wurden die Preise gesenkt.

Die Tarifreform war nur der erste Schritt. Bus und Bahn wollen wir mit einer Nahverkehrsabgabe dauerhaft günstiger machen und das Angebot ausweiten. Wir wollen einen Mobilitätspass einführen, bei dem das Jahresticket nur noch 365 Euro kostet. Der Beitrag von einem Euro pro Tag von allen, die mit Bahn, Bus oder Auto unterwegs sind, ermöglicht einen massiven, kontinuierlichen Ausbau des öffentlichen Nahverkehrs mit neuen attraktiven Angeboten zu fairen Preisen.

In Birkach und Plieningen gibt es bereits mehrere sog. Mobilitätshubs – also Standorte mit unterschiedlichen Mobilitätsangeboten:

  • Plieningen Garbe: Bus, Stadtbahn, RegioRad, Taxi, CarSharing, Parkplätze
  • Plieningen Post: Bus, CarSharing, Parkplätze, RegioRad
  • Birkach Friedhof: Bus, CarSharing, Parkplätze

Vorfahrt für Bus und Bahn

Wir wollen dem öffentlichen Nahverkehr klar den Vorrang einräumen. Dafür müssen Ampelschaltungen verbessert und weitere Busspuren eingeführt werden. Den Nachtverkehr wollen wir mit weiteren Nachtbussen und länger fahrenden Stadtbahnen ausweiten. SSB Flex, die neuen flexiblen Kleinbusse, sollen flächendeckend dort eingesetzt werden, wo das klassische SSB-Angebot nicht passt. Wir wollen, dass alle auch in der Nacht mit dem ÖPNV sicher nach Hause kommen. Die Einrichtung von WLAN in Bus und Stadtbahn halten wir für sinnvoll.

Wir fordern die SSB auf, die Elektrifizierung ihrer Busflotte systematisch anzugehen. Die notwendigen Investitionen in Infrastruktur, Personal und Fahrzeuge unterstützen wir. Wir werden weiter dafür kämpfen, dass die Fahrradmitnahme in Bussen erprobt, und wo sinnvoll möglich, zur Regel wird. Das bisherige Angebot an Fahrradabstellplätzen an Haltestellen kann mit dem rasanten Wachstum des Radverkehrs nicht mehr mithalten. Wir wollen mit Fahrradparkhäusern an hoch frequentierten Haltestellen dieses Angebot ausweiten.


Radverkehr ausbauen und fördern

Das ist ein echter Erfolg grüner Verkehrspolitik: Immer mehr Stuttgarterinnen und Stuttgarter steigen aufs Rad. Das ist unser Ansporn, dem Fahrrad einen noch höheren Stellenwert einzuräumen. Häufig wird der Ausbau des Nahverkehrs als alleinige Lösung propagiert und dabei vergessen, dass Radfahrende nicht nur die Straßen, sondern auch bereits stark frequentierte Busse und Bahnen entlasten. Nur in einem klugen Verbund von öffenoch viel mehr Menschen das Auto regelmäßig stehen lassen.

Von der Planung bis zur Umsetzung der Radwege dauert es aktuell noch zu lange. Wir Grünen haben uns erfolgreich dafür eingesetzt, das Personal, das für den Radverkehr zuständig ist, aufzustocken. Auch den Radverkehrsetat haben wir deutlich aufgestockt und wollen dies auch künftig so handhaben. Nur so können die Hauptradrouten zwischen den Stadtteilen zügiger gebaut werden. Mit Elektrorädern kann heute schneller und weiter gefahren werden. Daher ist nun die Zeit für Radschnellwege reif, die Stuttgart mit den Nachbarstädten verbinden. Wir setzen uns dafür ein, dass in den kommenden fünf Jahren Radschnellwege nach Böblingen / Sindelfingen, Esslingen, Fellbach und Ludwigsburg gebaut werden. In Stuttgart sorgen wir frühzeitig für deren gute Anbindung an das Stuttgarter Hauptradroutennetz. Damit kann ein Teil der Pendlerinnen und Pendler aus der Region auf das Fahrrad umsteigen – auch im Winter, denn was für Straßen gilt, muss auch für Radwege gelten.

Das Radroutennetz muss heute verschiedenen Anforderungen genügen. Es werden Radwege für Kinder und Jugendliche auf dem Weg zur Schule, aber auch für ältere Menschen und flotte Radpendler*innen benötigt. Die Radwege müssen für schnelle Elektroräder und Fahrräder mit Anhänger genauso geeignet sein wie für Lastenräder und Citylogistik. Sie müssen deshalb so ausgelegt sein, dass schnelles Überholen auf ihnen möglich ist. Grüne Wellen auf wichtigen Radrouten, schnelles Grün an Ampeln und der Grüne Pfeil zum Rechtsabbiegen bei roter Ampel sollen ein zügiges und kräfteschonendes Radfahren ermöglichen. Fahrradstraßen in den Stadtbezirken wollen wir deutlich ausbauen, damit die Radfahrenden dort Vorrang haben und auch nebeneinander fahren dürfen.