Ein kleiner Rückblick auf den Grünen Bundestagswahlkampf rund um den Marienplatz.
Von Mitte August bis zum 25. September machten wir den Marienplatz fast jedes Wochenende ein bisschen grüner. Unser mobiler Lastenrad-Wäldchen spendete Besucherinnen und Besuchern Schatten und brachte blühend bunte Farben aufs graue Pflaster.
Rund um Grüne Themen
Da es bei einer demokratische Wahl um Inhalte dreht, ließen wir die wichtigsten Themen aus dem Grünen Wahlprogramm im wahrsten Wortsinn rotieren. An einem selbst aus Rest-Materialien gebauten Glücksrad konnten sich die Kleinsten wie auch die Großen spielerisch informieren, was für uns Begriffe wie „Soziale Gerechtigkeit“, „Artenschutz“, „Klimaschutz“, „Bunte Gesellschaft“, „Energierevolution“ oder „Gesundheitsversorgung“ bedeuten. Für jedes Feld auf dem Glücksrad gab es ein passendes Präsent und eine Info-Karte.
Beim Thema Soziale Gerechtigkeit etwa konnten Unterstützerinnen und Unterstützer live erleben, was ein gerechter sozialer Ausgleich für uns Grüne bedeutet: Wer wenig hat, bekommt von der Gesellschaft Unterstützung – zum Beispiel Knete. Bei uns in Form von Knetmasse für die Kinder. Andererseits: wer viel hat und gut verdient, gibt ein bisschen mehr Knete für die Gesellschaft her, als er bisher musste.
Das konnten unser Besucher direkt tun, und sich an der Spendenaktion für die Obdachlosen-Zeitung Trott-War beteiligen. Dass die Meisten am Ende sowohl Knete spendeten als auch welche bekamen – umso besser. Immerhin konnten wir nach Abschluss des Wahlkampfs und einer Aufrundung durch OV-Mitglieder eine Spende von 300 Euro an die Macher:innen von Trott-War übergeben.
Prominenz rund um den Marienplatz
Dieser Wahlkampf war für uns etwas Besonderes, denn selten tummelte sich so viel bundespolitische Prominenz auf unserem Süd-Wohnzimmer Marienplatz wie im Sommer 2021. Direktkandidat Cem Özdemir aus dem „Schönsten Wahlkreis der Welt“ (O-Ton Cem) kam mehrfach vorbei und stattete etwa bereits Anfang August dem neuen Bio-Wochenmarkt auf dem Marienplatz einen Besuch ab.
Am 18. August trat der Grüne Co-Vorsitzender Robert Habeck auf dem rappelvollen Marienplatz auf und skizzierte die Leitlinien der Grünen Politik. Haften blieben seine beiden Kernbotschaften:
- „Antwortlosigkeit führt zu Verantwortungslosigkeit“ – der Mangel an tatkräftigen Antworten auf die drängend Fragen unserer Zeit führt zu einem Stillstand statt zu dringend benötigten Lösungen für Themen wie den sozialen Zusammenhalt und die notwendigen Schritte für echten Klimaschutz.
- „Klimaschutz ist Freiheitsschutz“ – Der Schutz unserer Lebensgrundlagen kann nicht verschoben werden, denn wenn wir den Wandel verschieben, dann riskieren wir die Freiheit der kommenden Generation.
Zusammen mit Anna Christmann, der Direktkandidatin aus dem je nach Lesart schönsten oder zweitschönsten Wahlkreis Stuttgart II, und unserem Kandidaten Cem bot sich so ein erster breiter Eindruck des Grünen Politik-Angebots.
Wahlkampfhöhepunkt mit Annalena Baerbock
Am 14. September, knapp zwei Wochen vor der Wahl schließlich trat unsere Spitzen- und Kanzlerkandidatin auf dem Marienplatz auf und bot eine fulminante Vorstellung grüner Programme und Ideen. Ihre Anliegen waren, neben dem essentiellen Klimaschutz und einer fairen und verlässlichen Wirtschafts- und Außenpolitik ganz besonders die sozialen Aspekte: Die Bekämpfung der Kinderarmut, die Trennung des Nachwuchses aus der Sozialversorgung ihrer Eltern und damit es eine echte Gleichberechtigung in Bildung und Entwicklungschancen.
Wieder waren Anna Christmann und Cem Özdemir dabei und setzten ihre Schwerpunkte für eine moderne Gesellschaft und eine intelligente Digitalisierung (Anna) sowie für Toleranz, einen guten politischen Diskurs, aber eine klare Abgrenzung gegenüber jeder Art von Extremismus (Cem).
Plakate, Spiele und viel Spaß am Wahlkampf
Der Wahlkampf war auch eine Zeit der gemeinsamen Aktionen im OV und im Kreisverband. Unvergessen der Abend, als wir aus dem informellen Süd-Büro spät abends loszogen, um Plakate aufzuhängen – nachdem Kreisvorsitzenden Amelie Montigel den zahlreichen neuen Grünen-Mitgliedern live und in Farbe demonstriert hatte, wie und wo genau die Plakate an Laternenmasten aufgehängt werden – und wo eben nicht.
Dazu waren wir auf neuen Wegen unterwegs: Erstmals gab es einen digitalen Stadtteil-Rundgang mit dem Kandidaten über die Actionbound-App. Der ist noch immer online erreichbar – und zeigt unterhaltsam wie auch informativ, wie Grüne Politik vor Ort wirkt.
Wir waren beim Kliamstreik dabei, haben Flyer verteilt, Plakate ausgetauscht, wenn sie beschädigt waren – und freuten uns auf den Wahltag.
Für Stuttgart kann man sagen: Mission Completed. Im Wahlkreis 1 hat unser Direktkandidat erstmals das Rennen gemacht – und wie: Mit knapp 40 Prozent der Erststimmen deklassierte er seinen direkten Konkurrenten um 16 Prozent. In Stuttgart-Süd waren es sogar 45 Prozent. Auch im Nachbar-Wahlkreis fuhr Anna Christmann ein überzeugendes Ergebnis ein und vertritt Stuttgart weiterhin über die Landesliste im Bundestag.
Da können wir uns Cem nur anschließen und ganz laut in den Stadtbezirk rufen:
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