Antrag Bezirksbeirat Stuttgart Stammheim, 16.02.2021            

Der Bezirksbeirat Stammheim fordert den Einbau von Sperrpfosten an den folgenden Stellen:

• Verlängerung des Puppenwegs, zwischen Ottmarsheimer Straße 38 und 47
• Unterhalb der Waldweinberge, Kreuzung der Solitudeallee mit  dem Withauweg
• Fußweg zwischen Ottmarsheimer Straße und Heutingsheimer Straße

Sollten diese an den jeweiligen Stellen nicht möglich sein, soll die Verwaltung weitere Maßnahmen prüfen, um unberechtigten Durchfahrtsverkehr zu verhindern.

Begründung

Die genannten Wege sind vor Ort als Abkürzungen für den motorisierten Individualverkehr bekannt, und das schon seit längerer Zeit. Durch Verkehrskontrollen in letzter Zeit wurden diese Annahmen bestätigt. Verkehrskontrollen sind wichtig, können das Problem aber nicht dauerhaft lösen. In Stuttgart gibt es viele solcher Feldwege, sodass Verkehrskontrollen zu viele personelle Ressourcen binden und entsprechend selten sind.

Der Weg unterhalb der Waldweinberge wird als Umfahrungsstrecke der Neuwirtshauskreuzung genutzt.  Außerdem wird der Grünstreifen entlang des Weges regelmäßig als Parkplatz verwendet.

Über den Feldweg zum Puppenweg kann die Ortsmitte umfahren werden. Beide Wege befinden sich im Ortsrandgebiet und werden von vielen Fußgänger*innen und Radfahrer*innen genutzt. Im Bereich der Ottmarsheimer Straße befinden sich außerdem zwei Kindertagesstätten. Dadurch können an den genannten Stellen gefährliche Situationen entstehen.

Die genauen Standorte der beantragten Pfosten sind nochmals in der Karte (stuttgart.de/maps) markiert.

Der Bezirksbeirat kommt zu dem Schluss, dass die Sperrungen für die Anlieger*innen zumutbar sind. Nach Absprache mit dem Obmann für Landwirtschaft, sind keine Einschränkungen für Anlieger*innen zu erwarten. Im Gegenteil,  auch für die landwirtschaftliche Nutzung sind freie Feldwege wichtig.

Falls es Bedenken wegen der Sicherheit für Radfahrer*innen gibt, regt der Bezirksbeirat an, die Absperrungen mit Leuchtstreifen zu versehen. Falls es rechtliche oder weitere Hürden gibt, bittet der Bezirksbeirat die Verwaltung, passende Lösungen vorzuschlagen.

Karte

Umsetzung

• Der Pfosten im Puppenweg wurde Ende 2022 aufgestellt. Der Handlungsdruck vor der Kita war groß genug.
• Ob und wie der Pfosten im Bereich Langenäcker-Wiesert umgesetzt wird, entscheidet sich, sobald dessen allgemeine Erschließung abgeschlossen ist.
• Der Pfosten im Bereich Waldweinberge wird nicht umgesetzt. Begründung: Abgesehen von unserem Antrag liegen keine Beschwerden vor. Pfosten werden grundsätzlich nur in Ausnahmefällen eingebaut.

Wir finden das Ergebnis ernüchternd. Stadtweit ist das Problem von Schleichverkehr auf Feldwegen bekannt. Es finden kaum Kontrollen statt, weil das Amt für öffentliche Ordnung zu wenig Personal hat. Also gilt häufig das Prinzip: Die Frechheit der abkürzenden Autofahrer:innen siegt. Wir finden: Sperrungen durch Pfosten sind eine Alternative! Das wäre ein wichtiger Beitrag für:

• Verkehrssicherheit
• Lebensqualität (von Anliegern, Rad – und Fußverkehr)
• Landschafts – und Naturschutz, z.B. Rückzugsräume für Tiere
• Klimaschutz, durch eine konsequente Mobilitätswende

Stuttgart muss hier mehr machen!